Die Offenbarung des Johannes - Teil 24/40 - Offenbarung 14, 1-20

 

 

Roger Liebi

11.10.2015

Bibelklasse Bodensee, Singen, Paulus-Gemeinde

ID 29019

 

 

Wir stehen in unserer fortlaufenden Betrachtung des Buches Offenbarung in Kapitel 14. Wir lesen zu Beginn das ganze Kapitel 14 durch. Darf ich jemand bitten, am Mikrofon Kapitel 14 vorzulesen, möglichst mit Elberfelder oder Schlachter Übersetzung, wenn das geht.

1 Und ich sah: Und siehe, das Lamm stand auf dem Berg Zion und mit ihm 144 000, die seinen Namen und den Namen seines Vaters an ihren Stirnen geschrieben trugen. 2 Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel wie das Rauschen vieler Wasser und wie das Rollen eines lauten Donners; und die Stimme, die ich hörte, war wie von Harfensängern, die auf ihren Harfen spielen. 3 Und sie singen ein neues Lied vor dem Thron und vor den vier lebendigen Wesen und den Ältesten; und niemand konnte das Lied lernen als nur die 144 000, die von der Erde erkauft waren. 4 Dies sind die, die sich mit Frauen nicht befleckt haben, denn sie sind Jungfrauen; dies sind die, die dem Lamm folgen, wohin irgend es geht. Diese sind aus den Menschen erkauft worden als Erstlinge für Gott und das Lamm. 5 Und in ihrem Mund wurde keine Lüge gefunden; denn sie sind untadelig. 6 Und ich sah einen anderen Engel inmitten des Himmels fliegen, der das ewige Evangelium hatte, um es denen zu verkündigen, die auf der Erde ansässig sind, und jeder Nation und jedem Stamm und jeder Sprache und jedem Volk; 7 indem er mit lauter Stimme sprach: Fürchtet Gott und gebt ihm Ehre! Denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen. Und betet den an, der den Himmel und die Erde gemacht hat und das Meer und die Wasserquellen! 8 Und ein anderer, zweiter Engel folgte und sprach: Gefallen, gefallen ist Babylon die Große, die von dem Wein der Wut ihrer Hurerei alle Nationen hat trinken lassen. 9 Und ein anderer, dritter Engel folgte ihnen und sprach mit lauter Stimme: Wenn jemand das Tier und sein Bild anbetet und ein Malzeichen annimmt an seine Stirn oder an seine Hand, 10 so wird auch er trinken von dem Wein des Grimmes Gottes, der unvermischt in dem Kelch seines Zorns bereitet ist; und er wird mit Feuer und Schwefel gequält werden vor den heiligen Engeln und vor dem Lamm. 11 Und der Rauch ihrer Qual steigt auf von Ewigkeit zu Ewigkeit; und sie haben keine Ruhe Tag und Nacht, die das Tier und sein Bild anbeten, und wenn jemand das Malzeichen seines Namens annimmt. 12 Hier ist das Ausharren der Heiligen, die die Gebote Gottes und den Glauben Jesu bewahren. 13 Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel sagen: Schreibe: Glückselig die Toten, die im Herrn sterben von nun an! Ja, spricht der Geist, damit sie ruhen von ihren Arbeiten, denn ihre Werke folgen ihnen nach. 14 Und ich sah: Und siehe, eine weiße Wolke, und auf der Wolke saß einer gleich dem Sohn des Menschen, der auf seinem Haupt eine goldene Krone und in seiner Hand eine scharfe Sichel hatte. 15 Und ein anderer Engel kam aus dem Tempel hervor und rief dem, der auf der Wolke saß, mit lauter Stimme zu: Schicke deine Sichel und ernte! Denn die Stunde des Erntens ist gekommen, denn die Ernte der Erde ist überreif geworden. 16 Und der, der auf der Wolke saß, legte seine Sichel an die Erde, und die Erde wurde abgeerntet. 17 Und ein anderer Engel kam aus dem Tempel hervor, der in dem Himmel ist, und auch er hatte eine scharfe Sichel. 18 Und ein anderer Engel, der Gewalt über das Feuer hatte, kam aus dem Altar hervor, und er rief dem, der die scharfe Sichel hatte, mit lauter Stimme zu und sprach: Schicke deine scharfe Sichel und lies die Trauben des Weinstocks der Erde! Denn seine Beeren sind reif geworden. 19 Und der Engel legte seine Sichel an die Erde und las die Trauben des Weinstocks der Erde und warf sie in die große Kelter des Grimmes Gottes. 20 Und die Kelter wurde außerhalb der Stadt getreten, und Blut ging aus der Kelter hervor bis an die Gebisse der Pferde, 1 600 Stadien weit.

Vielen Dank. Wir haben letztes Mal noch Kapitel 13 betrachtet, da haben wir zwei ganz entscheidend wichtige Personen gesehen, die in der Endzeit eine wichtige Rolle spielen werden: das Tier aus dem Meer, der kommende Diktator von Europa, dem wiedererstandenen römischen Reich, und in Kapitel 13 ab Vers 11 das Tier aus der Erde, das aussieht wie ein Lamm, aber redet wie ein Drache. Das ist der Antichrist, der kommende falsche Messias in Israel, der dort auch die Macht übernehmen wird und mit dem Diktator von Europa zusammenarbeiten wird. Und wir haben gesehen: Europa wird eine totale Diktatur werden, und zwar ein totalitärer Staat, der alles vollkommen über­wachen kann, und das während der letzten 3½ Jahre, gerade bevor Jesus Christus als König und Richter der Welt kommen wird. Diese 3½ Jahre, die hatten wir gefunden in Kapitel 13 Vers 5, diese 42 Monate.

Und nun in Kapitel 14 werden uns verschiedene Menschengruppen aufgezeigt, die neben diesen zwei Akteuren, eben das Tier aus dem Meer, der Diktator, das Tier aus der Erde, der Antichrist, in derselben Zeit eine wichtige Rolle spielen werden. Und zwar, was wir gelesen haben, lässt sich sehr schön in 7 Abschnitte teilen: Verse 1 – 5 da haben wir die 144 000. Das ist der gläubige Überrest aus Israel, der sich nach der Entrückung der Gemeinde bekehren wird und der die Vorhut bilden wird von der noch größeren Erweckung in Israel, wenn schließlich ein Drittel der Bevölkerung in der großen Drangsal zum Glauben kommen wird. Also zuerst die 144 000.

Dann Verse 6 – 7: Da geht es um das ewige Evangelium, das ein Engel allen Völkern, Stämmen und Sprachen der Welt verkündigt. Und zwar werden wir sehen: Es geht hier um das Kernevangelium, das Gott als Schöpfer und Richter vorstellt. Und das ist ein ganz wesentlicher Grund, warum sich dann in der großen Drangsalszeit effektiv Menschen aus allen Stämmen, Sprachen, Völkern und Nationen bekehren werden. Diese unzählbare Schar hatten wir ja schon gefunden in Kapitel 7. Nicht wahr, in Kapitel 7, 1-9 da hatten wir die 144 000. Das entspricht jetzt hier Kapitel 14, 1-5, wo auch die 144 000 erwähnt werden. Und dann in der zweiten Hälfte von Kapitel 7, da haben wir diese unzählbare Schar aus allen Stämmen, Sprachen, Völkern und Nationen gefunden, die zum Glauben kommen werden und durch die große Drangsal hindurchgehen wer­den. Das entspricht eben hier diesem Abschnitt 6 – 7 dem ewigen Evangelium für alle Völker und Stämme.

Dann der dritte Abschnitt, das ist nur Vers 8: Ein Engel kündigt das Gericht über Babylon an. Und da werden wir sehen später in Kapitel 17 + 18, das ist die Kirche von Rom. Die Kirche von Rom wird dann ausführlich beschrieben und auch ihr Untergang, ihr kommender Untergang. Der wird hier einfach kurz angedeutet, aber was es beinhaltet, das wird erst später in der Offenbarung erklärt.

Dann der nächste Abschnitt Verse 9-12: behandelt speziell all die Menschen, die sich der Diktatur des Tieres aus dem Meer und des Antichristen voll unter­stellen werden, und zwar indem sie dieses Zeichen, von dem wir letztes Mal ausführlich gesprochen haben, an ihrer rechten Hand oder an ihrer Stirn annehmen werden. Und wir haben gesehen, diese Annahme bedeutet: So kann man überhaupt noch kaufen und verkaufen. Also Bargeld wird abgeschafft werden, das, wovon man jetzt so in der Politik und in der Wirtschaft spricht als Notwendigkeit – als baldige Notwendigkeit übrigens – die Abschaffung des Bargeldes, um alle Geldflüsse überwachen zu können. Dass es nicht mehr möglich sein wird, wie z.B. in Italien sehr üblich: Garagisten und irgendwelche Unternehmer, die haben zwei Büchlein mit ihrer Buchhaltung: eines für sich und eines für die Steuern. Und der Staat geht davon aus, dass alle betrügen. Und es ist ein echtes Problem für die Christen, die nicht betrügen wollen, in diesem System überhaupt zu bestehen, denn der Staat geht davon aus, eben dass man betrügt und dann kann man leben und wer aber nicht betrügt, der hat echt ein Problem, wie er das überhaupt bezahlen kann all die Abgaben. Ja, aber hier in diesem Abschnitt haben wir also all die Menschen, die dieses Zeichen annehmen werden. Aber wir haben letztes Mal gesehen, das bedeutet gleichzeitig, indem man diesen Code annimmt mit 666 oder dem Eigennamen des kommenden Diktators, bekennt man: Ich verehre ihn göttlich. Und da wird das Gericht Gottes, das ewige Gericht, über die angekündigt, die sich diesem Götzendienst unterwerfen werden.

Und dann ein fünfter Abschnitt Vers 13: Da geht es um die Gläubigen, die nach der Entrückung durch den Tod gehen werden. Das kann sein durch Martyrium – viele werden das Martyrium erleben – durch Krieg, was auch immer. Aber hier wird gesagt, diejenigen, die als Gläubige in dieser Zeit sterben im Herrn, die stehen unter Gottes Segen. Darum wird gesagt: Glückselig die Toten, die im Herrn sterben! Das sind also die Märtyrer und überhaupt diejenigen, die in dieser Zeit durch den Tod gehen.

Und dann kommt ein sechster Abschnitt Verse 14-16: Da sehen wir die Wieder­kunft Christi. Der Sohn des Menschen kommt auf der Wolke des Himmels als Richter. Und zwar wird hier das Gericht vorgestellt als eine Getreideernte. Und das muss man gleich im Zusammenhang sehen mit den weiteren Versen.

Die Verse 17-20 bilden wieder einen Abschnitt, eben Abschnitt Nummer sieben: Und da geht es auch um das Gericht, aber hier wird es dargestellt als eine Traubenernte, bei der die Trauben dann in der Kelter getreten werden.

Der Unterschied zwischen diesen beiden Ernten, die beides Mal das Gericht Gottes darstellen, ist der: Bei der Getreideernte wird ein Teil eingesammelt und ein anderer Teil wird weggeworfen und verbrannt. Nicht wahr, die guten Getreidekörner, die sammelt man, aber alles, was Spreu ist, wird eben aus­gesondert und schließlich auch verbrannt. Und so haben wir hier ein Gericht, das eben einen Unterschied macht zwischen denen, die verschont werden, und denen, die unter das Gericht kommen. Während die Traubenernte, die betont eben einfach das totale Gericht über diese Welt. Und wir werden gleich sehen, ganz besonders hier über Israel. Denn dieses Stadt Gottes, die in Vers 20 erwähnt wird, die Kelter wurde außerhalb der Stadt getreten. Das ist, wie wir noch sehen werden, speziell die Stadt Jerusalem. Und bei der Traubenernte wird eben nicht betont, es gibt ein Teil, der wird verschont, und ein Teil wird zertreten, sondern bei der Traubenernte da werden alle Trauben zertreten. Das betont dann eben das Schonungslose an Gottes Gericht.

Aber eben so haben wir sieben Menschengruppen, die da vorgestellt werden in diesen sieben Abschnitten. Jetzt aber ein kleiner Nachtrag: Es stellt sich ja die Frage, wie kommt Europa von der heutigen Demokratie zu dieser totalen Diktatur, wie geht der Übergang? Und das ist ein bisschen Repetition. Wir gehen mal zurück: Gleich nach der Entrückung wird in Kapitel 6 beschrieben, da wird das Gerichtsbuch Gottes, das Buch mit den sieben Siegeln, geöffnet. Können wir kurz repetieren: Was geschieht, wenn das erste Siegel geöffnet wird Kapitel 6, 1-2, können wir das kurz zusammentragen? Zuerst was sieht Johannes und dann, was bedeutet es? Ja. {…} Jawohl der Reiter, der gekrönte Reiter auf dem weißen Pferd erscheint. Und jetzt: Was hatten wir gesehen, was stellt das dar? {Antichrist} Das ist der Antichrist, denn er gleicht Jesus Christus, der ganz am Schluss in Kapitel 19 vom Himmel her kommen wird auf dem weißen Pferd. Aber eben auch auf einem weißen Pferd, das ist der Antichrist, der sich als eben Messias ausgibt. Und da müssen wir daran denken, dass der Antichrist eine ganz besondere Rolle spielen wird, nicht einfach für die ganze Welt und für alle Stämme und Sprachen und Völker und Nationen, sondern ganz besonders für die westliche Welt. Und das aus dem Grund: In 2. Thessalonicher 2. Das ist eigentlich auch ein bisschen Repetition, aber so prägt man sich Dinge ein, indem man auch wieder Dinge in anderen Zusammenhängen zurückholt. Wer könnte uns kurz lesen das Kommen des Antichristen, beschrieben in 2. Thessalonicher 2, 9 und f. Liest jemand vor bitte?

9 (ihn,) dessen Kommen aufgrund der Wirkung des Satans erfolgt, unter Entfaltung aller betrügerischen Kräfte, Zeichen und Wunder 10 und aller Verschwörung und der Ungerechtigkeit bei denen, die verloren gehen, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, durch die sie hätten gerettet werden können. 11 Darum wird ihnen Gott eine wirksame Kraft der Verführung senden, so dass sie der Lüge glauben, 12 und damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt haben, sondern Wohlgefallen hatten an der Ungerechtigkeit.

Ja, danke. Also der Antichrist wird kommen als Gottes Gericht, wird hier gesagt. Gott sendet ihnen eine wirksame Kraft des Irrwahns. Und zwar entspricht das eben dem ersten Siegel: Gott sendet den Antichristen, und zwar als Gericht dafür, dass die Menschen, die das Evangelium gehört haben, es nicht angenommen sondern abgelehnt haben. Nicht wahr, in Vers 10 heißt es am Schluss: denen, die verlorengehen, darum, dass sie die Liebe zur Wahrheit nicht annahmen, damit sie errettet würden. Also die haben die Wahrheit gehört, wie man errettet wird, aber haben sie nicht angenommen. Und dann nochmals in Vers 11: Deshalb sendet ihnen eine wirksame Kraft des Irrwahns, dass sie der Lüge glauben, auf dass alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt. Also es geht hier besonders um die Menschen, die das Evangelium, die Botschaft der Bibel, gehört haben, aber abgelehnt haben. Und die kommen unter die Verführung des Antichristen. Natürlich, Vers 9 sagt, der Antichrist kommt, dessen Ankunft nach der Wirksamkeit des Satans ist. Und trotzdem steht in Vers 11: Deshalb sendet ihnen Gott eine wirksame Kraft des Irrwahns. Wie geht das zusammen? Wer schickt den Antichristen, Gott oder der Satan? Nun, das sind zwei Seiten der Medaille.

Es ist eigentlich so wie bei Hiob. Da hätte man auch fragen können: Wie kam es, dass Hiob krank wurde? Ja, Hiob 1 + 2 erklärt: Satan hat Gott gesagt, eben natürlich ich kann Hiob nicht antasten, aber der ist nur so fromm, weil es ihm so gut geht. Aber sobald er krank werden würde, dann ist klar, er würde sich von Gott lossagen. Und Gott erlaubt dann in einem bestimmten Rahmen, dass Satan ihn antasten darf, also antasten in dem Sinn, dass er ihn krank machen darf. Jetzt Frage: Wer hat Hiob krank gemacht? Klar, Satan. Aber er hätte es nicht tun können, wenn Gott nicht zugelassen hätte, dass er das kann. Der Satan kann nur in dem Rahmen etwas tun, wie Gott das zulässt. Aber es ist ganz wichtig: Gott ist souverän und er kann sogar das Böse so benutzen und es wurde schließlich zum Segen für Hiob. Gott ist souverän, aber er selber hat mit dem Bösen nichts zu tun. Drum es ist ganz wichtig, 1. Johannes 1, 5 sagt: Das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben, dass Gott Licht ist und gar keine Finsternis in ihm ist. Gott ist nicht der Urheber des Sündenfalles. Gott hat nichts zu tun mit dem Unrecht des Menschen, aber es kann sein, dass Gott eben das Unrecht zulässt aus ganz bestimmten Gründen. Und dadurch, dass Gott das zulässt, hat Gott nicht Anteil am Bösen.

Aber hier ist es auch so: Der Satan wird den Antichristen bringen und Gott wird das zulassen, weil die Masse im Abendland das Evangelium abgelehnt hat. Und so lässt sie Gott fallen. Und jetzt versteht man das 'Unser Vater' besser, wenn es gegen den Schluss heißt: Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Da fragen so manche: Wie geht das 'führe uns nicht in die Versuchung'? Ja, es geht genau darum, dass Gott eben uns nicht fallen lässt in das Böse, sondern uns bewahrt. Und Gott kann eben den Menschen fallen lassen, wenn der Mensch eben nicht will und die Wahrheit nicht akzeptieren will. Und so wird das sein mit dem Antichristen.

Aber warum hab ich das jetzt so besonders betont? Eben um zu zeigen, dieses erste Siegelgericht hat ganz besonders das Abendland im Blickfeld. Und – das muss man jetzt weiter sehen – bis hin zu Offenbarung 13, wo wir das Tier aus dem Meer gesehen haben. Wir haben ja letztes Mal ausführlich begründet und aufgebaut, wie das ganz logisch herleitbar ist, dass das Tier aus dem Meer das römische Reich ist, und zwar mit speziellem Bezug zu Europa. Ja, das macht uns deutlich: Die Offenbarung hat ganz besonders Europa, eben den Kontinent im Blickfeld, der das Evangelium durch 2000 Jahre Kirchengeschichte hindurch am meisten gehört hatte.

Und nun das zweite Siegel, was beinhaltet das? {Krieg} Steht das Wort 'Krieg' … Oder sag zuerst, was sieht Johannes, und dann, was es bedeutet. {Er sieht ein feuerrotes Pferd kommen} Und mit einem Reiter natürlich auch wieder, genau, und was ist dann die Folge {…} Ja und er kriegt ja ein großes Schwert und er kann also den Frieden wegnehmen. Das Wort 'Krieg' kommt nicht vor, aber eben 'Frieden wegnehmen' und die Folge ist: und dass sie einander schlachteten. Also es gibt ein Gemetzel. Und das zweite Siegel deutet an, dass Europa ein riesiges Sicherheitsproblem bekommen wird mit großem Blutvergießen.

Und das dritte Siegel, dann gehen wir nicht mehr weiter, aber bis zum dritten Siegel, was beinhaltet das? Was sieht er und dann, was bedeutet es? {schwarzes Pferd …} Jawohl. Ein schwarzes Pferd und es ist so, dass dann gesagt wird, ein Chönix – das bedeutet ein Liter Weizen – kostet soviel, wie ein Arbeiter pro Tag verdient. Es steht 'für einen Denar'. Und der Denar ist nach Matthäus 20 der Tageslohn eines Arbeiters. Das heißt also: Es wird ein wirtschaftliches Desaster geben insofern, dass ein Liter Weizen so viel kostet, wie ein Arbeiter pro Tag verdient. Und wenn man das ausrechnen würde für Deutschland, wär das mindestens 1200 % Inflation. Und das schmerzt sehr. Sicherheitsproblem: Sie schlachten einander ab. Und dann dieses Wirtschaftsproblem, das führt dazu, dass die Masse sagt: Jawohl, wir sind bereit für den starken Mann, der uns aus dem Chaos holt. Und jetzt kann man sich natürlich fragen: Was kann dieses Sicherheitsproblem in Europa auslösen? Wir haben jahrzehntelang eine solche Stabilität in Europa erlebt, das ist fantastisch, seitdem 2. Weltkrieg. Also ich meine in Westeuropa, nicht Osteuropa. Westeuropa. Und das ist einzigartig.

Aber jetzt möchte ich noch aus aktuellem Anlass kurz eine Brücke schlagen zu Daniel 2. Nicht wahr, wir haben ja das Tier aus dem Meer gesehen, der kommende Diktator über Europa, und zwar das wiedererstandene römische Reich. Europa schließt sich zusammen, das haben wir letztes Mal ausführlich angeschaut, müssen wir nicht wiederholen. Und das entspricht im Buch Daniel Kapitel 7, dort wird nämlich das Tier aus dem Meer mit den zehn Hörnern, das römische Reich, auch beschrieben als das vierte in der Abfolge von vier Tieren, die vier Weltreiche in der Geschichte darstellen. Das erste Tier bedeutet das babylonische Weltreich, das zweite das medo-persische Weltreich, das dritte das griechische von Alexander dem Großen und dann das vierte das römische Reich, das sich ja in der Geschichte fortgesetzt hat durch die Jahrhunderte hindurch bis in die Neuzeit als römisches Reich und dann als Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation und jetzt eben mit dem, dass Europa sich wieder vereinigt als römisches Reich. Aber in Daniel 2 werden diese 4 Welt­reiche dargestellt als eine Statue, die aus vier Teilen besteht: Der Kopf aus Gold bedeutet {…} das babylonische Reich, dann Brust und Arme aus Silber bedeutet {das medo-persische Reich} das medo-persische Reich und dann der Bauch/die Lenden aus Bronze {…} das griechische Reich von Alexander dem Großen und dann kommen die langen Beine, viel länger als die anderen Teile. Und so war es dann mit dem römischen Reich, nicht wahr: das römische Reich, später eben über das Heilige Römische Reich Deutscher Nation bis in die Neuzeit, das sind diese langen Beine. Aber dann ganz unten kommen die Füße. Das ist wirklich der Schluss. Und dann im Traum von Daniel 2 kommt ein Stein, der dann an die Füße schlägt und das ganze Bild zerschmettert und dass ist ein Hinweis auf Jesus Christus, der als Richter der Welt kommt.

Also die Füße, das ist wirklich die letzte Phase der Geschichte Europas vor der Wiederkunft Christi. Und diese Füße sind gemischt {…} aus Eisen und Ton. Also nicht wie die Beine aus Eisen, sondern Eisen und Ton. Was wolltest du noch? {…} Ja, wobei, schauen wir mal, es ist natürlich das ganze Europa oder römische Reich der Endzeit in dem Fuß dargestellt. Schlagen wir das mal auf, Daniel 2. Und es gibt – wie viele Auslegungen von Daniel oder Erklärungen zu Ton und Eisen? {…} Ja, aber wie viele Erklärungen gibt Daniel insgesamt? Das muss man sich gut merken. Also jetzt nehmen wir das durch und ich denke, dann bleibt es, hoffentlich für alle Zeit, auswendig. Drei Erklärungen dieses Symbols, und zwar lesen wir Daniel 2, 41. Wer liest uns Vers 41 vor?

41 Und dass du die Füße und die Zehen teils aus Töpferton und teils aus Eisen gesehen hast: Es wird ein geteiltes Königreich sein; aber von der Festigkeit des Eisens wird in ihm sein, weil du das Eisen mit lehmigem Ton vermischt gesehen hast.

Ja. Das ist die erste Erklärung. Eisen und Ton gemischt, was ist das Stichwort hier? {geteilt} Ja, geteilt. Und interessant das Wort 'es wird ein geteiltes Königreich sein'. Interessant ist der Kommentar von Keil-Delitzsch zum AT. Das sind 10 Bände. Keil & Delitzsch das waren zwei der besten Hebräischkenner der Welt im 19. Jahrhundert, beides deutsche Gelehrte. Und die erklären also zu einer Zeit, als wirklich alles unverdächtig war, ja, wird da erklärt im Kommentar 'geteilt' und das Wort 'geteilt' hat einen besonderen Bezug zu dem Gedanken der Disharmonie. Es wird ein disharmonisches Reich sein, so wie eben Eisen und Ton nicht aneinander klebt. Das ist genau die Situation des neuen Europas, dieses Riesenschiff mit jetzt 28 Nationen. Aber wie viele Kräfte gibt es da, die betonen: Wir müssen die Integration fördern und wir müssen die nationalen Egoismen überwinden. Und dann andere, die gehen in die Straßen und demonstrieren: Nein zu Europa. Und wir wollen das nicht. In England überlegt man sich: Steigen wir – jetzt hätte ich fast gesagt 'aus dem Verein aus' – aus der Union aus. Und da sehen wir: Da sind Kräfte – solche, die zersetzen wollen, die sich trennen möchten, und solche, die vereinigen und dadurch noch mehr stärken wollen. Aber diese Disharmonie, die charakterisiert die Politik Europas. Und das sagt Daniel so voraus: Es wird ein dishar­monisches, geteiltes Königreich sein.

Aber jetzt kommt eine zweite Erklärung. Sieht man: In der Bibel ein Symbol ist eine Konzentration von Gedanken. Darum kann ein Symbol mehrere Bedeu­tungen haben. Mit einem Symbol kann man viele Gedanken auf eine ganz begrenzte Form bringen. Und jetzt die zweite Erklärung Vers 42. Wer liest?

42 Und wie die Zehen seiner Füße teils aus Eisen und teils aus Ton waren, so wird auch das Reich zum Teil stark und zum Teil zerbrechlich sein.

Ha. Was ist da das Stichwort? {zerbrechlich} Ja, diese Zerbrechlichkeit kommt da zum Vorschein, und zwar die Zerbrechlichkeit von Ton im Kontrast zum Eisen. Und diese Zerbrechlichkeit zum Teil, die ist so drastisch vor unseren Augen. Wenn man denkt, Griechenland, viele denken, am besten gehen die raus. Das ist eine Katastrophe. Man kann Geld reinpumpen, Geld reinpumpen und das ist ein Fass ohne Boden. Und wer soll bezahlen? Natürlich die mit der guten Maschinenindustrie: Mercedes – oh, jetzt hätte ich fast gesagt VW – aber und und und, die haben eine Wirtschaftskraft enorm, von enormer Stärke. Und es war eben Deutschland, die deutsche Nation, die auch in der Vergangen­heit, was die Geschichte des Zusammenhaltes als Römisches Reich anbetrifft, eine besondere Rolle spielte. Und darum über Jahrhunderte sprach man ja von dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, weil die Kaiser immer Deutsche waren – zwar gekrönt vom Papst in Rom – aber es waren Deutsche. So hat auch Deutschland für den Zusammenhalt von Europa eben durch die Jahrhunderte hindurch eine ganz wichtige Rolle gespielt. Und jetzt sehen wir hier: Eben zum Teil wird es stark sein. Und diese Rolle der Stärke spielt Deutschland auch heute noch, natürlich mit noch anderen Nationen. Es gibt noch andere, die zur Stärke beigetragen haben. Frankreich könnte man erwähnen, aber Frankreich hat auch riesige Probleme und noch weitere aus den 28. Aber dann eben Griechenland. Und wenn man Griechenland gehen lassen würde, das weiß man, dann käme der Domino-Effekt. Italien ist ja auch katastrophal. Das ist Ton, das ist kein Eisen. Und Spanien. Also das ist die Problematik Europas – diese zwei Elemente, die eigentlich nicht zusammen­passen. Und das ist die Zerbrechlichkeit.

Und jetzt kommt Punkt drei. Wer liest Vers 43? Das ist jetzt die Erklärung c).

43 Dass du aber Eisen und Tonerde vermengt gesehen hast, bedeutet, dass sie sich zwar mit Menschensamen vermischen, aber doch nicht aneinander haften werden, wie sich ja Eisen mit Ton nicht vermischt.

Jawohl. Jetzt ist welches Stichwort im Vordergrund {vermischen} Vermischen, ja, vermischen, vermischen mit dem Samen der Menschen. Nochmals, weil es so unverdächtig ist der Kommentar von Keil-Delitzsch, hier erklären sie, das ist ja ein eigenartiger Ausdruck: der Same der Menschen. Sie verweisen auf Jeremia. Können wir mal aufschlagen Jeremia 31, 27. Das ist eine ganz andere Prophetie. Es geht da um Israel in der Zukunft, wie Gott dieses Land segnen wird. Liest jemand 31, 27:

27 Siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da säe ich das Haus Israel und das Haus Juda: Samen von Menschen und Samen von Vieh.

Jawohl. Also die Stelle besagt, dass in der Zukunft die Zeit kommen wird, da Israel besonders gesegnet wird, und zwar das Land Israel wird besät mit Menschensamen und mit Viehsamen. Das heißt also: Das Land wird so gesät, dass dann eben viele Menschen im Land Israel wohnen werden und auch die Landwirtschaft mit den Tieren wird sich enorm vermehren. Also der Same der Menschen wird da in Verbindung gebracht mit dem Bild des Säens auf einen Acker. Aber jetzt in Daniel 2 da wird auch dieser Same der Menschen erwähnt, aber in Verbindung mit dem Begriff vermischen. Und da verweisen auch Keil & Delitzsch auf das, was wir in 3. Mose 19 finden. 3. Mose 19, 19 liest das jemand?

19 Meine Satzungen sollt ihr halten. Dein Vieh von zweierlei (Art) sollst du nicht sich begatten lassen; dein Feld sollst du nicht mit zweierlei (Samen) besäen, und ein Kleid, aus zweierlei Stoff gewebt, soll nicht auf dich kommen.

Ja, hier geht es um Vermischung. Aber jetzt grad in Verbindung mit der Land­wirtschaft, da wird eben erläutert, dass man ein Feld nicht mischen soll mit verschiedenem Samen. Ja in Jeremia 31 hatten wir einfach das Thema: Der Samen der Menschen wird auf ein Feld gestreut und so wird sich Israel entwickeln. Aber in Daniel 2 geht es um die Vermischung von Samen. Ganz ähnlich so, wie man ein Landstück eben besäen kann mit verschiedenem Samen. Und so weisen auch Keil & Delitzsch im Zusammenhang mit dem Begriff 'sie werden sich mit dem Samen der Menschen vermischen' auf völkische Vermischung hin. Und zwar der Begriff 'vermischen', das ist zwar Aramäisch, aber auf Hebräisch wird die Wurzel genau gleich geschrieben. Die entsprechende Wurzel im Hebräischen kommt vor in Esra 9. Können wir das kurz aufschlagen. Esra 9, 2: Da hatten Israeliten sich mit Fremdstämmigen vermischt, also Mischehen sind sie eingegangen mit fremdstämmigen Frauen. Wer liest Esra 9 Vers 2?

2 denn sie haben von ihren Töchtern für sich und für ihre Söhne genommen, und so hat sich der heilige Same mit den Völkern der Länder vermischt; und die Hand der Obersten und der Vorsteher ist in dieser Treulosigkeit die erste gewesen.

Jawohl. Hier geht’s also: 'der heilige Samen', das ist das auserwählte Volk Israel, dass sich nicht mit den anderen Nationen mischen sollte. Das hat Gott so angeordnet. Das hat übrigens nichts damit zu tun, dass Gott grundsätzlich Mischehen zwischen verschiedenen Völkern usw. ablehnen würde. Das ist unbiblisch, so etwas zu sagen. Es gibt kein biblisches Gebot, dass irgendwie verbieten würde, dass ein Weißer nicht eine Afrikanerin heiratet, eine Schwarz­afrikanerin oder dass – sagen wir – Asiaten Indianer heiraten würden. Das ist grundsätzlich gar kein Problem. Aber für Israel wurde das so eben angeordnet. Jetzt aber zurück zu Daniel 2: Jetzt sieht man, dass korrekt ist, es gibt freier Übersetzungen, die umschreiben das 'sie werden sich mit dem Samen der Menschen vermischen' mit 'sie werden sich völkisch mischen'. Das ist der Sinn: Sie werden sich völkisch mischen. Und trotzdem werden sie nicht aneinander haften. Und das ist genau das Aktuelle heute.

Die linke Politik besagt: Holt so viele Flüchtlinge wie möglich nach Europa. Und mehrere Freimaurerlogen, Großlogen, haben am 7. September eine Presseerklärung herausgegeben, wo sie sagen, man soll so viele Flüchtlinge wie möglich nach Europa bringen, um damit nationale Egoismen zu beseitigen. Also das Denken hier dahinter ist dieses: Nationales Empfinden sei ein Egoismus. Und das sollte man überwinden. Aber das ist eigentlich genau ein Grunddogma des Marxismus und des Neomarxismus: Eben keine Völker, keine Nationen mehr, sondern alles mischen und so quasi eine Einheit zu erreichen von einem Großreich. Und der letzte Gedanke ist sogar: ein weltweites Paradies, wo es keine Unterschiede mehr gibt zwischen Völkern. Alle sind Weltbürger. Und eine Vorstufe wäre eben die EU von diesem Traum ausschließlich eine eine Weltregierung. Und dabei wird eben gekämpft, dass das nationale Gefühl zerstört wird. Und das kann man erreichen, in dem man eine Überfremdung Europas fördert. Dann haben wir mit der Zeit eben das Gefühl: Was ist das schon, ein Deutscher zu sein. Das Gefühl gibt’s gar nicht mehr. Oder ein Schweizer zu sein oder ein Franzose zu sein. Und das ist also genau das, was dem entspricht: Sie werden sich mit dem Samen der Menschen vermischen. Aber das Buch Daniel sagt: Der Plan der Marxisten geht nicht auf. Das wird trotzdem nicht dazu führen, dass Europa eben wirklich gekittet wird. Es wird bis zum Schluss das Problem von Ton und Eisen geben.

Aber das ist doch interessant eben das Problem der momentanen Politik so zu sehen und eben auch zu hinterfragen. Und dabei muss man sich ja auch fragen: Jetzt kommen plötzlich Hunderttausende und dann eine Million und zwei Millionen. Wieso kommen die plötzlich jetzt? Der Syrienkrieg ist ja schon seit Jahren. Warum sind die nicht vor 2 Jahren gekommen? Und auch der Krieg in Afghanistan, der ist seit Jahren. Warum jetzt plötzlich? Die Frage ist: Wer hat geknallt mit dem Startschuss? Irgendjemand hat geknallt. Und dem müsste man auch nachgehen. Aber das Ganze, was geschieht, passt mit dem prophetischen Bild so zusammen und natürlich auch die Tatsache, dass wir wissen, dass unter denen die kommen, da kommen auch solche, die zu den Schlimmsten gehören, zu IS und … Und das bietet eine ganz plausible, naheliegende Erklärung für das Sicherheitsproblem des zweiten Siegels. Wir haben das in jüngerer Vergangenheit gesehen als die Bonlieu von Paris gebrannt haben. Das war eine Generalprobe. Und so wird das kommen.

Aber wichtig ist, dass wir als Christen Politik nicht vermischen mit unserem Christsein. Wenn wir feststellen, da sind Ideologien dahinter, da sind politische Schachzüge dahinter, wir freuen uns über jeden, den Gott uns über den Weg schickt, um ihm das Evangelium zu bringen und auch, wenn das ein Krimineller ist. Ja, ich meine, wie viele unter uns könnten vielleicht erzählen, sie waren früher kriminell. Also nur so ein Beispiel: Da war ich in Kolumbien in Pereira in einer Versammlung, Brüderversammlung. Und man hat das Abendmahl gefeiert, wie man das macht jeden Sonntag. Und ich wusste: Da sitzt einer, der hat in jüngerer Vergangenheit in Deutschland pro Wochenende – ein Kolum­bianer – zwanzig-/dreißigtausend Euro verdient. Das war eine spezielle Arbeit: mit Kokain. Ja und jetzt: Der Mann ist jetzt nicht mehr in Deutschland, er ist wieder da, wo er herkam. Und der hat sich bekehrt. Und der hat geheiratet und der hat Kinder – eine normale Familie, eine schöne Familie. Und jetzt sitzt er da, das ist doch wunderbar. Gott kann aus kriminellen Menschen Kinder Gottes machen. Und darum: Wir müssen uns nie fragen: So, was ist da für einer und warum ist der …? Nein, wir lieben jeden Menschen, weil Gott uns auch geliebt hat – und mit alldem, was in unserem Leben war. Das ist ja so wunderbar. Und drum unser Auftrag ist: Wir rufen die Letzten zu Jesus. Und welche sind es, die heute besonders zuhören? Es sind ja genau die Ausländer. Das ist ja unglaublich. Die echten Germanen, wirklich mit germanischen Genen, 3000 Jahren zurück, kann man ja heute alles ausmessen. Für 150 € kann man den Nachweis dafür erbringen, dass man wirklich germanische Vorfahren hat bis 3000 Jahre oder griechische, Hellen, usw. Aber eben die sind es oft, die gar nicht mehr hören. Und die Ausländer, die haben ja so was noch nie gehört: ein Gott, der Ausländer liebt. Ja. Ich habe einen Bekannten, der hat mir so erzählt: Ich gehe immer wieder in ein Quartier in Lausanne in der Schweiz, Ausländerquartier. Und dann läute ich an der Türe und wenn die Leute aufmachen, sage ich – er kommt zu zweit: „Wir glauben an einen Gott, der Ausländer liebt:“ Was? Und dann gibt es pakistanischen Tee und was auch immer. Die Türen gehen auf und die Herzen werden so erreicht. Und das müssen wir den Leuten sagen: Wir kennen einen Gott, der Ausländer liebt. Und so sagt es das 5. Buch Mose: Der Herr liebt den Fremdling. Also dann lieben wir ihn auch. Aber wir sehen auch den prophetischen Plan. Wir sehen auch, was kommt. Und wir können sowieso nicht ändern, was die starken Leute in Europa – und wo auch immer – beschließen. Aber wir können unseren Kernauftrag erfüllen und der ist in einem Lied so schön beschrieben: Wir rufen die Letzten zu Jesus. Das das ist der Punkt. Aber eben wenn wir das tun, wir rufen die Letzten zu Jesus, müssen wir genau wissen, was kommt. Was kommt auf Europa zu? Wir müssen informiert sein.

Und in dem Sinn gehen wir jetzt zu Offenbarung 14. Ja? {…} Ja. Aber ich wäre eigentlich froh, wenn ich auf dieses Thema mit den sieben Köpfen, die sind sieben Könige, eingehen könnte bei Kapitel 17. Ist das recht? Dort kommt ja dann diese Erklärung, was die sieben Köpfe des Tieres aus dem Meer bedeuten. Aber das geht genau in die Richtung, also können wir schon mal festhalten: wirklich die Phase der Demokratie und dann die Phase der totalen Diktatur. Die finden wir dann dort angedeutet. Genau, das ist eben dieser Übergang. Die Frage, wie kommt dieser Übergang, der sind wir jetzt etwas nachgegangen. Noch andere Fragen? Ja? {Am Anfang, wo steht von 144 000 Unbefleckte, die nie mit Frauen zu tun hatten. Und wir haben ja schon früher mal gehört, das sind Gläubige in Israel … } Ja. Gehen wir doch gerade auf die Frage ein. Ja also, wie kann man sich das erklären, dass jetzt in Offenbarung 14 die 144 000 beschrieben werden, und zwar in Kapitel 14 Vers 4: Diese sind es, die sich mit Frauen nicht befleckt haben, denn sie sind Jungfrauen. Diese sind es, die dem Lamme folgen, wohin irgend es geht. Also die Frage ist die: Das klingt ganz nach Kloster. Und in Israel kennt man also unter den Juden keine Kloster – und glücklicherweise. Es ist nämlich so: Im Judentum wurde die Ehe immer sehr gelobt und als eine gute Sache vorgestellt den jungen Leuten. Das ist etwas, was wir eben auch tun müssen, denn das ist biblisch. Nicht wahr, die Bibel beginnt mit der Schöpfung und sie beginnt damit, wie Gott Mann und Frau geschaffen hat. Übrigens in 1. Mose 1, 27 wörtlich männlich und weiblich. Ja, und das ist nicht Gender, das ist Biologie. Ja. Also männlich und weiblich. Und Gott hat sie zusammengefügt, ein Mann und eine Frau, in der Ehe. Und so wurde im Judentum immer betont: Das ist Gottes Plan für diese Schöpfung die Familie und dann auch das Kinder haben, denn Gott segnet Adam und Eva und das in Verbindung mit dem Auftrag, sich zu mehren. Aber interessant ist ja Folgendes: Die Qumran-Gemeinschaft am Toten Meer, da wo man die Schriftrollen gefunden hat, das war wirklich eine seltsame Gesellschaft: Das waren alles Männer, keine Frauen. Die haben zwar offensichtlich Kinder aufgenommen und erzogen dort in der Siedlung in Qumran, da auf dem Plateau grad oberhalb des Toten Meeres. Aber das ist eigentlich völlig unjüdisch. Woher kommt das? Ja, das ist eben interessant, woher kommt das? Das kommt nicht aus der Bibel, sondern die Qumran-Gemeinschaft, die entstand ja – in welcher Zeit? {vor Christus} Vor Christus, und zwar in {…} Noch ein bisschen schieben. 2. Jahrhundert v. Chr. Und das war die Zeit, als über Antiochus Epiphanes – das war dieser schreckliche Syrerkönig – da wurde nicht syrische Kultur sondern griechische Kultur verbreitet. Nicht wahr, dieses Syrerreich kam ja aus dem griechischen Reich von Alexander heraus. Und darum, die haben bestanden auf griechischer Kultur. Und so kam eben auch griechische Philosophie usw. nach Israel und – ganz schlecht – die Philosophie von Plato. Die sagt ganz einfach erklärt: Alles, was materiell ist, alles, was körperlich ist, ist schlecht. Gut ist nur das Geistige. Das ist das Höhere Und der Körper selber sei ein Gefängnis. Also wenn der Mensch stirbt, dann wird endlich der Geist frei, um als Geist eben wirklich rein zu sein. Aha, da wird also alles, was körperlich ist, wird als unrein gesehen. Und daraus entstand eben eine Verachtung der Ehe und auch der ehelichen Sexualität. Und in dem eben solche platonische Gedanken ins Judentum hineinkamen, entstand plötzlich dieses eigenartige Zölibat in Israel. Aber das war eigentlich eine ganz fremde Sache und die Qumran-Gemeinschaft ist ja untergegangen mit dem Jahr 70 und der Zerstörung Jerusalems und dem Untergang des Judenstaates und der Zeit damals. Und so ist das wieder verschwunden. Im heutigen Judentum kennt man eben diese Gedanken des Zölibats glücklicherweise nicht.

Aber das ging eben weiter mit dieser platonischen Philosophie. Das kam ins frühe Christentum herein, und zwar schon im 1. Jahrhundert durch die Gnostiker. Die hatten platonische Gedanken: Das Körperliche ist schlecht und darum haben die gesagt: Jesus Christus ist gar nicht Mensch geworden. Jesus Christus hatte nur einen Scheinleib. Denn ein Körper, das ist eigentlich was Unreines, etwas Negatives. Und dieses Denken hat dazu geführt, dass man im 2. Jahrhundert begonnen hat zu sagen: Ja, es ist eigentlich so, dass ein Christ ist ein besserer Christ, wenn er gar nicht heiratet, wenn er in die Wüste geht und als Eremit lebt. Und das wurde so richtig ein Run, ein gesellschaftlicher Trend. Man war in. Und da gingen so viele in die Wüste, dass sie sich zusammenschlossen zu Klöstern. Und so entstand eben dieses mönchische Leben mit einer – eben – Verachtung der Ehe. Dazu muss man die Prophetie lesen in 1. Timotheus 4. Können wir das kurz aufschlagen. Wer liest Verse 1-4:

1 Der Geist aber sagt ausdrücklich, dass in späteren Zeiten etliche vom Glauben abfallen und sich irreführenden Geistern und Lehren der Dämonen zuwenden werden 2 durch die Heuchelei von Lügenrednern, die in ihrem eigenen Gewissen gebrandmarkt sind. 3 Sie verbieten zu heiraten und Speisen zu genießen, die doch Gott geschaffen hat, damit sie mit Danksagung gebraucht werden von denen, die gläubig sind und die Wahrheit erkennen. 4 Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, wenn es mit Danksagung empfangen wird;

Ja also, hier wird grad gegen die katholische Lehre gesprochen: Jedes Geschöpf Gottes ist gut und alles, was Gott eben an Materie und an Körper­lichem geschaffen hat, das ist nicht schlecht, weil es körperlich ist. Jedes Geschöpf Gottes ist gut. Und jetzt sagt Paulus: In späteren Zeiten wird man eben vom Glaubensgut – da ist gemeint 'der Glaube' mit Artikel das ist das Glaubensgut – abfallen werden, indem sie achten auf Dämonen. Und was lehren diese Dämonen? Zwei Dinge {…} Jawohl, sie gebieten, sich von Speisen zu enthalten, genau. Und zweitens {zu heiraten} sie verbieten zu heiraten. Nicht wahr, der Apostel Paulus hat gewählt, den Weg der Ehelosigkeit zu gehen, weil er sah: Ich kann das und ich kann so meine Zeit ganz für die Sache des Herrn einsetzen. Aber kein Gelübde. Der hätte im Prinzip jederzeit heiraten können. Aber hier geht es um solche, die verbieten zu heiraten, so dass der Mensch gebunden ist. Das ist das Gefährliche. So kann man Menschen eben moralisch zu Fall bringen. Und jetzt Frage: Ist das bei allen übersetzt 'der Geist sagt, dass in späteren Zeiten'? {…} Das ist falsch übersetzt. Aber vielleicht steht bei Ihnen in der Fußnote {…} Aber steht in der Fußnote noch 'in späteren Zeiten'? {…} Ja ah, also die Fußnote ist richtig. Und zwar ist es also vom Griechischen her ganz klar: Der Ausdruck meint 'das dahinter Liegende', also vom Apostel Paulus aus gesehen: die Zeit der Apostel, das dahinter Liegende – dann kommt das. Und genau im 2. Jahrhundert, da waren alle Apostel bereits verstorben. Im 3. Jahrhundert kam das auf: Askese, sich von Speisen enthalten, denn wenn ich mich quasi von diesem körperlichen Zuschub zu meinem Körper enthalte, dann werde ich schon wieder ein bisschen geistlicher. Und eben verbieten zu heiraten. Das kam so auf. Und das ist so ins Christentum eingedrungen. Und man muss wissen, das steht also auch in jeder katholischen Bibel, genauso, auch in der lateinischen Vulgata. Das steht drin: Lehren von Dämonen.

Und nun wenn wir eben zu Offenbarung 14 gehen – das noch zum Schluss und dann machen wir Pause – da heißt es eben nicht einfach, die sind unverhei­ratet, sondern es heißt: diese sind es, die sich mit Frauen nicht befleckt haben. Da geht es also um den Gedanken, dass sie ihren Körper rein erhalten haben, rein von Unzucht. Die Sexualität in der Ehe ist ein Geschenk von Gott und es ist gut. Und Hebräer 13 Vers 4 sagt: Die Ehe sei geehrt in allem, in allen Aspekten, auch die Sexualität ist nichts Minderwertiges. Die Ehe sei geehrt in allem. Aber dann steht dazu: und das Ehebett unbefleckt. Das wird abgelehnt. Und hier steht also: die haben sich mit Frauen nicht befleckt. Das heißt: Sie sind nicht mit dem Zeitgeist gegangen und haben nicht voreheliche Bezie­hungen gelebt, nicht Ehebruch getrieben usw.

Und dann wird gesagt: sie sind jungfräulich. Das ist ein bisschen eigenartig, nicht wahr. Es ist ja von Männern die Rede. Aber es ist noch gut zu wissen, das griechische Wort für jungfräulich oder Jungfräulichkeit, Jungfrau ist 'parthenos'. Und merkt man, die Endung ist 'os', das ist eine männliche Endung. Der Begriff 'parthenos' wird meistens gebraucht eben zwar für Frauen, aber er drückt einfach aus 'das Unberührte', dass eben keine Unzucht geschehen ist. Und drum würde ich eben, wenn es um Männer geht, dieses Wort hier nicht übersetzen 'sie sind Jungfrauen', sondern sie sind 'Unberührte', ja. Aber eben der Punkt ist nicht der, dass die jetzt ein eheloses Leben führen, sondern dass die eben sich auf dem Gebiet der Sexualität nicht verunreinigt haben. Und das wird grad in einem Zug gesagt mit: diese sind es, die dem Lamme folgen, wohin irgend es geht. Das sind 144 000, die wirklich dem Herrn ganz die Treue halten, auch in einer Zeit des totalen moralischen Niedergangs. Aber da gehen wir in 20 Minuten weiter.

Wir haben gesehen: Die 144 000 in Offenbarung 14, das ist dieser Überrest aus Israel, der sich nach der Entrückung der Gemeinde bekehren wird und der sich durch eine ganz besondere Treue auszeichnen wird. Die werden sich gleich nach der Entrückung bekehren und die Bekehrung von einem Drittel von Israel, das erfolgt erst nachher. Sie sind gewissermaßen die Vorhut. Und darum werden sie in Offenbarung 14 Vers 4 am Schluss genannt: diese sind aus den Menschen erkauft worden als Erstlinge.

Die Erstlingsfrüchte waren in Israel jeweils die Früchte, die man noch in der Zeit des Heranreifens gekennzeichnet hat auf dem Land. Man hat so ein kleines Band jeweils um die Früchte herumgemacht und gesagt: Das sind Erstlingsfrüchte. Und wenn dann die Ernte kam, hat man diese bezeichneten Früchte, die hat man als allererste geerntet und beim Nächsten Besuch im Tempel in Jerusalem da hat man die gebracht als Abgabe. Das war eine der Steuerabgabe in Israel. Es gab ja viele verschiedene. Viele meinen, die Israeliten hätten einfach den Zehnten gegeben, das stimmt nicht. Die haben viel mehr gegeben. Es gab nämlich drei verschiedene Arten von Zehnten, u.a. einen Dreijahreszehnten, der eine Sozialversicherung war. Und von diesem Zehnten durften Witwen und Waisen und übrigens auch Fremdlinge in Israel etwas bekommen. Aber eben, es gab dann eben die Erstlingsfrüchte, es gab das Gebot der teilweisen Schurwolleabgabe usw. Wenn man alles zusammen­rechnet, gibt das für die ländlichen Bevölkerung eine Steuerbelastung von etwa 40 %. Aber das entspricht etwa dem, was man als – man müsste es noch genauer ausrechnen – aber es geht in die Größenordnung, wie das in jedem modernen Nationalstaat ist, mit Steuern, Krankenkasse und Mehrwertsteuer und und und. Wenn man das alles zusammenrechnet, das ist ja unglaublich, was die Deutschen abgeben. Also ihr sicher mehr als wir. Ja wenn man das vergleicht mit Israel, Israel war eine Theokratie, wie die Bibel zeigt. Das heißt: eine Nation, die regiert wurde direkt von Gott. Und darum diese Abgaben, die waren gewissermaßen Steuerabgaben. Darum kann man das mit dem Zehnten nicht einfach so eins zu eins vom Volk Israel auf die Gemeinde übertragen. Und darum gibt es im NT auch nirgends ein Gebot vom Zehnten, sondern 2. Korinther 9 Vers 7 sagt: Ein fröhlichen Geber hat Gott lieb. Und das bedeutet: Also man dürfte auch mehr geben als 10 %. Aber eben, es ist eine Sache, die man ganz persönlich vor dem Herrn entscheiden muss.

Ja, der langen Rede kurzer Sinn: Hier wird gesagt, diese 144 000 sind Erstlinge. Das heißt: Sie sind die Vorernte. Die Haupternte, die kommt danach, eben dieser Drittel, der sich nach Sacharja 13, 8 in der Drangsal bekehren wird. Sie sind die Vorhut. Und diese Vorhut zeichnet sich aus durch eine beein­druckende Hingabe an den Herrn. Wenn man denkt: Die werden durch die schwierigste Zeit der Menschheitsgeschichte hindurchgehen in der Zukunft. Und da steht von denen: Sie haben sich nicht befleckt. Sie folgen dem Lamm, wohin irgend es geht. Ich hab manchmal gesagt: Oh, wenn das eine Grab­inschrift werden könnte, dass man schreiben kann – keinen großen Spruch – einfach: 'Dieser oder diese folgte dem Lamm, wohin irgend es geht'. Wenn man sagen kann: Unser Leben war einfach treue Nachfolge Jesus Christus nach. Das ist ja grandios. So werden die vorgestellt. Und jetzt können wir als Gläubige heute lernen von Gläubigen, die es heute gar noch nicht gibt. Denn die werden sich ja erst nach der Entrückung der Gemeinde bekehren. Aber wir können durch das prophetische Wort bereits uns fragen: Oh, wie wär das für mich? Das sind Endzeitgläubige. Aber wir sind ja eigentlich auch Endzeitgläubige, denn die Endzeit hat ja schon längst begonnen. Nur die Zeit der Siegelgerichte in der Offenbarung, die hat noch nicht begonnen, das ist noch zukünftig. Aber die werden so treu sein. Ja, wie ist es dann mit mir? Bin ich treu in dieser Zeit, auch wenn wir nicht diese Verfolgung erleben, wie sie das erleben werden.

Und jetzt, wenn Johannes diese 144 000 sieht, wann, zu welchem Zeitpunkt sieht er sie hier, kann das jemand beantworten? Nicht wahr, wir haben ja also sieben Szenen in Kapitel 14. Die erste Szene mit den 144 000. Es ist quasi wie eine Momentaufnahme. Aber welcher Zeitpunkt ist hier im Visier der Prophetie? {…} Stand oder stehen wird. Wann war denn das, als er auf dem Tempelberg stand? {…} Ja, auf welche Zeit bezieht sich das? {…} Ja genau, das ist der Punkt: also nicht in der Vergangenheit. Sondern er sieht ja in der Vision, aber er sieht sie also zu dem Zeitpunkt, wenn Jesus Christus bereits wieder zurück ist. Lies doch nochmals Vers 1 als Bestätigung.

1 Und ich sah: Und siehe, das Lamm stand auf dem Berg Zion und mit ihm 144 000, die seinen Namen und den Namen seines Vaters an ihren Stirnen geschrieben trugen.

Jawohl. Gut. Also der Herr Jesus – hier genannt das Lamm – ist mit ihnen zusammen auf dem Tempelberg, auf dem Berg Zion. Das bedeutet also: Jesus Christus ist bereits als König und Richter der Welt zurückgekehrt. Und zwar wird er zurückkehren nach Sacharja 14: Seine Füße werden stehen auf dem Ölberg, östlich von Jerusalem. Und dann wird der Herr hinübergehen auf den Tempelberg. Und dort wird er sich versammeln mit den 144 000. Wir hatten ja bei der Betrachtung von Offenbarung 12 im Zusammenhang mit dieser Frau, die in die Wüste flieht und 3½ Jahre ernährt wird, gesehen, dass der Überrest der 144 000 dass sie in die Wüste fliehen werden, noch bevor die große Drang­sal entsteht, und zwar nach Jordanien, nach Moab. Das können wir nicht nochmals alles aufarbeiten, das haben wir damals gemacht. Das kann man nachhören auf bibelklasse.de.

Also die werden ins Ausland gehen. Aber am Schluss der Drangsal – das wird beschrieben in Sacharja 9 + 10 – werden die aus Jordanien wieder zurück­kehren und in die Schlusskämpfe werden sie mit eingreifen. Und der Herr wird über ihnen erscheinen und quasi wie eine Luftwaffe sie als Bodentruppen unterstützen. So steht das in Sacharja 10: Der Herr wird über ihnen erscheinen. Und die werden also da eingreifen. Und nachher wird der Herr sich dann auf dem Berg Zion mit ihnen versammeln. Und genau diese Momentaufnahme sieht Johannes: Das Lamm stand auf dem Berg Zion und mit ihm 144 000.

Übrigens noch zu dem Begriff 'Berg Zion'. Was würdet ihr sagen, wenn jemand behauptet: Also das ist nicht der Tempelberg. Ich war in Jerusalem und da hat man mir gesagt: Also dieser Berg da drüben, wo auch die Franziskaner ihren Sitz haben, der Nachbarberg, das ist der Berg Zion. {Das ist nachbiblisch.} Kannst du sagen, ab welcher Zeit kam das auf? {…} Also man kann das nachweisen seit etwa 100 n. Chr., dass der Nachbarhügel 'Berg Zion' genannt wird. Aber es ist ganz wichtig: In der Bibel, im Alten und Neuen Testament, wenn der Berg Zion erwähnt wird, ist das immer der Tempelberg. Also diese Wanderung des Namens zum Nachbarhügel die kam erst später und zur Unterscheidung würde ich vorschlagen, sagt man am besten: Der Tempelberg, das ist Zion I und der nachbiblische Hügel das ist Zion II. Aber II ist auch ziemlich wichtig. Das ist ein ganz ganz besonderer Berg. Denn offensichtlich war dort das urchristliche Quartier. Das heißt: Dort muss man auch den Ort suchen, wo der Herr auch das letzte Abendmahl mit den Jüngern gefeiert hat. Und dort muss es gewesen sein, wo der Heilige Geist an Pfingsten ausgeschüttet wurde. Also Zion II hat es schon in sich. Das ist quasi der Berg … der Beginn der Gemeinde hier auf Erden. Und natürlich auch andere Nachbarhügel von dem Tempelberg sind in der Bibel wichtig. Einen hab ich grad eben auch schon erwähnt. {der Ölberg} Der Ölberg ist auch ein Nachbarhügel nach Osten. Der Berg Zion II ist Südosten. Und dann eben der Ölberg, das ist der Berg der Wiederkunft des Herrn Jesus, um das letzte Wort mit dieser Welt zu sprechen. Ganz im Sinn von Hiob 19 Vers 25: Ich weiß, dass mein Erlöser lebt, und als der Letzte wird er auf der Erde stehen. Er wird das letzte Wort sprechen, nicht die UNO, nicht die EU, nicht Frau Merkel, nicht … Ja, das sag ich mit Hochachtung. Aber alle die, die heute die Macht haben, die werden nicht das letzte Wort sprechen, sondern er wird das letzte Wort sprechen. Er wird auf dem Ölberg stehen. Aber dieser gleiche Ölberg ist aus einem anderen Grund noch ganz ganz wichtig. Warum? {… Himmelfahrt} Ja, Himmelfahrt. Apostelgeschichte 1. Von dort ist der Herr Jesus weggegangen, nachdem er gleich vorher noch das Mandat, den Auftrag zur Weltmission gegeben hatte. Apostelgeschichte 1, 8: Ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem, in Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde, also bis an die am meisten entfernten Erdteile des Festlandes von Israel aus gesehen. Eben bis nach Australien und Tasmanien, bis nach Feuerland, Südamerika usw. Aller Enden. Und so ist dieser Berg – kann man sagen – der Berg der Weltmission und der Wiederkunft des Königs der Könige. Und dann gibt es noch einen weiteren Nachbarhügel. {Golgatha} Golgatha. Golgatha befand sich auf dem Nordwesthügel der Altstadt heute. Also nochmals ein Nachbarhügel, dazwischen Zion II und der Hügel, auf dem Golgatha war, wurde getrennt durch das sogenannte Kreuztal, ja. Und das ist der Hügel, von dem Abraham schon sagte in 1. Mose 22, als er Isaak dort opfern wollte. Das war nicht auf dem Tempelberg. Der Tempelberg wird ja auch genannt Moria. Aber Gott sagt zu Abraham in 1. Mose 22: Gehe in das Land Moria und opfere ihn auf einem der Berge, den ich dir sagen werde. Er sagt nicht: Geh in das Land Moria, denn das war der bekannte Berg. Auf dem Südabhang war die Stadt Salem, Jerusalem, von Melchisedek. Das war der bekannte Berg. Geh in das Land Moria und dann zeig ich dir einen unbekannteren Hügel dort. Und das war eben ganz offensichtlich der Nordwesthügel, das spätere Golgatha. Denn Abraham gab, nachdem Isaak verschont war, diesem Ort den Namen – wie? {der Herr wird ersehen} Ja, der Herr wird ersehen, ausersehen – was? Ja, das wahre Opfer. Denn schon auf dem Weg dahin hat ja Isaak gefragt: Mein Vater, das Feuer und das Holz, wo ist das Opfer? Und Abraham sagt: Der Herr wird sich das Schaf ausersehen zum Brandopfer, mein Sohn. Und da nannte er diesen Berg:'adonai jireh' – 'der Herr wird ausersehen'. Und Mose schreibt dann dazu in 1. Mose 22: Daher heutigen Tages gesagt wird auf dem Berg des Herrn wird ersehen werden. Da wusste man: Da wird einmal der Messias sein Leben geben. Und tatsächlich ist der Herr Jesus da auf diesem Nachbarhügel dann auf Golgatha als Lamm Gottes gestorben. Sehen wir, wie heilsgeschichtlich bedeutsam diese Berge rund um den Berg Zion her sind. Und jetzt dazu aus Psalm 125, wer liest Verse 1 + 2?

1 Ein Wallfahrtslied. Die auf den HERRN vertrauen, sind wie der Berg Zion, der nicht wankt, der in Ewigkeit bleibt. 2 Jerusalem – Berge sind rings um es her. So ist der HERR rings um sein Volk, von nun an bis in Ewigkeit.

Ja. Ist es nicht schön? Hier wird der Berg Zion verglichen mit den Gläubigen. Nicht wahr, der Berg Zion hat so viel Kriege erlebt durch die Jahrtausende hindurch und der Tempel wurde wiederholt zerstört. Aber der Berg selber, der steht heute noch. Und so sagt dieser Psalmvers: Eben die, die auf den Herrn vertrauen, die bleiben so wie der Berg Zion geblieben ist – durch alles Ungemach der Geschichte hindurch. Und dann wird gesagt und da gibt es ja rundherum noch andere Hügel. Und die werden verglichen mit {Herr … } Ja, der Herr wird verglichen. Der Herr wird verglichen mit dem Nachbarhügel Golgatha. Dort hat Gott die Grundlage gelegt zur Erlösung, zur Vergebung unserer Sünden. Dort ist das Blut Jesu geflossen. Und dann der Zion II Hügel: Dort hat der Herr Jesus das Abendmahl eingesetzt, dass wir seiner gedenken würden durch all die Zeiten hindurch, bis er wiederkommt. Und dann der Ölberg, das ist der Berg, wo der Herr Jesus uns den Auftrag gegeben hat, alle Völker, alle Nationen, alle Stämme mit dem Evangelium zu erreichen – bis an das Ende der Erde. Und dann ist es auch der Berg, der davon zeugt: Jesus Christus wird wiederkommen als König der Welt und er wird das letzte Wort sprechen. Er wird auch als Richter der Welt wiederkommen. Und so sprechen alle diese Berge in wunderbarerweise eben von Gott und seinen Heilstaten. Und wenn man das so vor Augen hat, dann liest man natürlich auch Psalm 121 Vers 1 ganz anders. Wer liest 1 + 2?

1 … Ich erhebe meine Augen zu den Bergen: Woher wird meine Hilfe kommen? 2 Meine Hilfe kommt von dem HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat!

Jawohl. Die Augen erhebt nach Golgatha, woher wird meine Hilfe kommen. Dort hat Gott die Rettung geschaffen. Wenn man hinschaut zum Ölberg, da weiß der Psalmist: Dort wird der Herr einmal kommen und das letzte Wort sprechen und Israel aus der größten Not befreien. Ja also, diese Berge haben wirklich viel zu sagen.

Und eben der Berg Zion selber, das Gleiche wie der Berg Moria, das ist der Tempelberg gewesen und auf diesem Berg wird sich dann der Herr Jesus mit den 144 000 versammeln, Offenbarung 14. Es war noch eine Frage, ja? {…} Ja genau. In Hebräer 12, 20, wo gesagt wird: Ihr seid gekommen zum Berg Zion und zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem. Da wird der Blick zu dieser Stadt, die Gott im Himmel errichtet hat, hingerichtet. Und diese Stadt steht eben auf dem himmlischen Berg Zion. Also es gibt im Himmel einen himmlischen Berg Zion und der Berg Zion auf Erden war nur ein irdisches Abbild davon. So, wie es im Himmel eben ein himmlisches Jerusalem gibt und das irdische Jerusalem war nur ein Abbild davon. Und so sagt Hebräer 12: Die Gläubigen heute, die sind nicht gebracht worden zum Berg Sinai, den Berg des Gesetzes, sondern sie sind gebracht worden zu dieser himmlischen Stadt, zum himmlischen Berg Zion. Das ist der Ort der Gnade. Denn das ist auch der Ort des himmlischen Tempels. Und Hebräer 9 sagt, dass Jesus Christus mit seinem eigenen Blut in das himmlische Heiligtum einge­gangen ist. Und so ist dieser himmlische Berg Zion, der himmlische Tempelberg, das ist der Berg der Gnade. Und das ist die Basis der Christen: Nicht, dass wir unter das Gesetz vom Sinai gestellt wären, das uns Fluch bringt, sondern eben wir sind zum Berg Zion, dem Berg der Gnade und des vollbrachten Erlösungswerkes gebracht worden. Ist das soweit …? Gut.

Aber jetzt weiter in Offenbarung 14. Das haben wir letztes Mal schon ange­schaut: Die haben auf ihrer Stirn den Namen des Vaters und auch den Namen des Lammes. Und wir haben letztes Mal davon gesprochen auf Griechisch der Name des Lammes 'Jesus' hat welchen Zahlenwert? {888} 888. Das ist also genau der Kontrast zu denen, die das Malzeichen des Tieres an ihrer Stirn annehmen werden mit der Zahl 666. Und was können wir davon lernen? Ja eben, sie tragen den Namen hier auf der Stirn. Und ein paar Millimeter dahinter, da spielt sich ja unser Planen und Überlegen usw. ab. Was erfüllt unsere Gedankenwelt? 2. Timotheus 2, 8 sagt: Halte im Gedächtnis Jesus Christus, auferweckt aus den Toten. Das können wir auch von ihnen lernen. Wenn sie diesen Namen auf der Stirn haben, ist es auch das, was mein Denken als Gläubiger heute erfüllt, dass Jesus Christus und der Vater mein Denken ganz zentral bestimmt?

Und dann ist noch etwas Besonderes: Die können gut singen. Ja, was singen sie? {…} Ich hab's fast gehört, aber nicht ganz. {ein neues Lied} Ein neues Lied, jawohl. Wie viel Mal spricht die Bibel über das neue Lied im Alten und im Neuen Testament? Hat das jemand mal ausgezählt? Immer wieder kommt es dieses 'neue Lied'. 9 mal. Und es ist immer quasi das Lied der Erlösung, das Lied vom neuen Leben. Und so singen sie das 'neue Lied'. Aber die hören das auch noch aus dem Himmel. Liest nochmals jemand Vers 2:

 

2 Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel wie das Rauschen vieler Wasser und wie das Rollen eines lauten Donners; und die Stimme, die ich hörte, war wie von Harfensängern, die auf ihren Harfen spielen. 3 Und sie singen ein neues Lied vor dem Thron und vor den vier lebendigen Wesen und den Ältesten; und niemand konnte das Lied lernen als nur die 144 000, die von der Erde erkauft waren.

Ja. Also da hört Johannes eine Stimme aus dem Himmel. Wo finden wir so was auch schon in der Bibel früher, eine Stimme aus dem Himmel? {bei der Taufe} Ja, bei der Taufe, und zwar – plötzlich eine Stimme aus dem Himmel: Dieser ist mein geliebter Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe (Matthäus 3, 17). Und im Judentum in der rabbinischen Literatur wird dieses Phänomen von einer Stimme, dass Gott sich durch eine Stimme aus dem Himmel speziell offenbart, mit einem besonderen Namen versehen. Und ich hab das schon gehört, {'bat kol'} 'bat kol' nennt man das. Das kommt in der rabbinischen Literatur immer wieder vor, wird von einer 'bat kol' gesprochen. Wörtlich 'bat' heißt – wie? {…} Tochter. 'Bat kol' – 'Stimme', also die Tochter der Stimme. Das ist der Ausdruck für eine solche himmlische Erscheinung. Auch dann beim Berg der Verklärung, da kam auch wieder eine Stimme aus dem Himmel. Das war auch wieder eine 'bat kol'. Und wenn man mal durchs NT geht, dann ist man erstaunt, wie viele weitere solche Stimmen aus dem Himmel es gibt. Wir haben übrigens heute auch gelesen – ist das aufgefallen – z.B. in Vers 13: Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel sagen … Das war auch eine 'bat kol'. Es gibt erstaunlich viele Stellen. Und die hören also aus dem Himmel eine Stimme, und zwar was für eine Stimme? {…} Wie? Gott. Ja, es heißt aber hier: Die Stimme, welche ich hörte, war wie von Harfensängern, die auf ihren Harfen spielen. Und da müssen wir eben daran denken an die 24 Ältesten. Die haben wir ja in Offen­barung 4 + 5 kennengelernt. Sie symbolisieren alle entrückten Gläubigen im Himmel. Und was tun sie in Offenbarung 5? Liest jemand Vers 8 + 9, wer liest?

8 Und als es das Buch nahm, fielen die vier lebendigen Wesen und die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem Lamm, und sie hatten ein jeder eine Harfe und goldene Schalen voller Räucherwerk; das die Gebete der Heiligen sind. 9 Und sie singen ein neues Lied: Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du bist geschlachtet worden und hast für Gott erkauft durch dein Blut aus jedem Stamm und jeder Sprache und jedem Volk und jeder Nation.

Noch weiter.

10 und hast sie unserem Gott zu einem Königtum und zu Priestern gemacht, und sie werden über die Erde herrschen!

Jawohl. Also die vierundzwanzig Ältesten, die symbolisieren – das hatten wir damals ausführlich erläutert, wie man das auch herleitet, – symbolisieren die Gemeinde, das Priestervolk im Himmel. Denn im AT waren die Priester angeführt von vierundzwanzig Ältesten. Es gab die vierundzwanzig Priester­klassen. Und die symbolisieren also alle Gläubigen, die ein königliches und ein heiliges Priestertum sind nach 1. Petrus 2. Aber die sind im Himmel. Und die singen das neue Lied im Himmel, mit Instrumenten. Also Gesang und Instrumentalbegleitung im Himmel, das neue Lied der Erlösung: Du bist geschlachtet worden. Und der Mehrheitstext – das ist der richtige Text hier – der hat: bist geschlachtet worden und hast uns für Gott erkauft durch dein Blut. Das ist die erlöste Gemeinde im Himmel.

Und jetzt: Die 144 000, die gehören zwar nicht zur Gemeinde, aber sie bilden den Überrest Israels auf Erden. Jetzt hören die die Gemeinde aus dem Himmel singen. Das ist eine Online-Verbindung – zum Himmel. Und die können das Lied auch singen.

Aber man muss jetzt genau lesen, in Vers 3 heißt es: und sie singen ein neues Lied vor dem Thron und vor den lebendigen Wesen und den Ältesten. Vielleicht mag man sich noch erinnern, als wir Kapitel 7 durchgenommen haben, dort haben wir das ganz schön zeigen können: Immer, wenn in der Offenbarung steht, jemand steht vor dem Thron Gottes, ist das zu unterscheiden, in Offenbarung 4 + 5, da heißt es: die Engel stehen um den Thron Gottes und die vierundzwanzig Ältesten um den Thron. Aber in Offenbarung 7 die Menschen, die auf der Erde sind, die Gläubigen, von denen heißt es: die stehen vor dem Thron, ja. Es ist so ähnlich wie bei Elia. Der Prophet Elia war sich so bewusst: Sein ganzes Leben steht in der Gegenwart Gottes. Darum sagte er 1. Könige 17, 1: Der Herr, vor dessen Angesicht ich stehe. Er war auf Erden, aber er wusste ganz klar: Ich stehe direkt in der Gegenwart Gottes vor dem Angesicht Gottes. Aber der Thron Gottes ist im Himmel. Und hier auch: Sie stehen vor dem Thron, sie sind hier auf der Erde sich bewusst: Wir können nicht einfach irgendwelche versteckten Dinge tun. Unser ganzes Leben ist in der Gegenwart Gottes aufgedeckt. Wir sind uns bewusst: Wo wir sind, wir stehen vor dem Thron Gottes.

Und so singen die also auf dem irdischen Tempelplatz in Jerusalem das neue Lied. Und dieses Lied ist ziemlich schwierig. Woraus sehen wir das? {Es konnte niemand lernen.} Ja. Nur die 144 000 können das lernen. Ja, woran liegt das? Ja, man muss sich nur mal überlegen: So irgendein einfaches Volkslied, das kann man sich anhören und dann kann man es nachsingen, ja. Aber jetzt soll mal einer das 'Halleluja' von Händel hören und dann soll man das nachsingen als Chor. Und da sind ja doch einige Mitglieder hier im Chor – 144 000. Das, das hört sich gut an. Aber es heißt eben, nur sie können das Lied lernen. Also das 'Halleluja' von Händel nachzusingen, das geht nicht, das bringt keiner hin. Die Voraussetzung ist: Man muss die Noten haben. Es ist ganz entscheidend. Und ich muss sagen, die Erfindung der Notenschrift, das kam ja auf im Lauf des Mittelalters – zuerst nur mit Neumenzeichen. Die haben so ungefähr die Tonhöhe angegeben. Aber man konnte diese Lieder nach den Neumen nur singen, wenn man das Lied schon kannte. Diese Zeichen ermöglichen, dass man sich an die Melodie dann erinnert durch die Zeichen. Aber dann wurde das weiterentwickelt, dass man sogar noch Notenlinien eingeführt hat und dann konnte man schon ganz klar die Tonhöhen ablesen. Und die Entwicklung ist ein bisschen weitergegangen bis gegen das Ende des Mittelalters und dann ist unsere Notenschrift entstanden. Und das ist eine Revolution gewesen in der Musikgeschichte. Und so war es dann möglich, dass Leute wie Johann Sebastian Bach usw. ihre Musik – und auch gerade die mehrstimmige Musik, die es ja in keiner Kultur so gibt, nur im Christentum entstanden – … Der vierstimmige Choral, das ist nur im Christentum so entstanden. Und das war auch nur möglich aufgrund der im Christentum entwickelten Notenschrift. Und so konnte man die Musik ganz unwahrscheinlich weiterführen zu Höhen. Also es hätte nie einen Messias von Händel geben können ohne die Erfindung der Notenschrift. Das war eine Voraussetzung. Und dadurch wurde die Musik eben so unwahrscheinlich gefördert. Aber das kam wirklich aus dem Christentum heraus auch aus dem Gedanken, das Lob Gottes noch schöner, noch großartiger zu machen.

Und jetzt ist die Frage: Im Himmel – wie tönt dann die Musik? Ja, wir lesen in Offenbarung 5: Die vierundzwanzig Ältesten mit Instrumenten spielen da um den Thron Gottes her. Und es ist dann oft so, dass man denkt: Ja gut, also es ist ja schon wunderbar diese Bachchoräle in seinen Kantaten zu hören und dann das Orchester dazu mit dem vierstimmigen Chor, aber im Himmel, das ist dann ganz etwas anderes. Das kann man gar nicht vergleichen mit Musik hier auf Erden. Wirklich?

Die 144 000 die werden auf der Erde singen und die singen das Gleiche, was die im Himmel singen. Also hier wird klar, dass es eine Beziehung gibt zwischen himmlischer Musik und irdischer Musik, die nicht einfach durch etwas völlig anderes quasi abgehoben wäre. Die singen die gleiche Musik wie die vierundzwanzig Ältesten im Himmel singen mit ihren Harfen. Und das ist doch grandios, das so zu sehen. Aber eben, das ist ein ziemlich schwieriges Lied und das können nur die 144 000 singen. Das wird was sein. Und wenn man sich überlegt, die gehen durch die schwerste Not der Weltgeschichte hindurch und dann singen die. Wenn man so richtig verbittert ist vom Leben, dann hat man Mühe zu singen. Die singen – das neue Lied der Erlösung. Und das zeigt eben: Sie werden das alles aus der Hand des Herrn annehmen und für sie ist wichtig, wir bleiben dem Herrn treu. Wir achten darauf, dass wir uns nicht verunreini­gen. Wir folgen dem Lamm, wohin irgend es geht.

Und das ist natürlich eine schwierige Sache, denn der Herr Jesus hat ja auch zu Petrus gesagt, als er sagte, was ist mit Johannes?: Was geht dich das an? Folge du mir nach. Dann sagt der Herr: Du wirst deine Hände ausstrecken und ein anderer wird dich gürten und dich führen, wohin du nicht willst. Und Johannes erklärt in Johannes 21: Dies sagte der Herr andeutend, mit welchem Tod er Gott verherrlichen würde. Also dieser Petrus war bereit, schließlich dahin zu gehen, wo das Lamm ihn führte. Für Petrus war das ein ganz schwerer Weg. Andere mussten nicht so enden. Aber auch da diese 144 000, für sie ist es wichtig einfach: Ich möchte den Weg gehen, den der Herr für mich vorgesehen hat. Es gibt keine Schablone. Der Weg von Petrus war anders als der von Johannes und der von Johannes war ganz anders als der von Paulus. Aber wichtig ist, dass wir einfach dem Lamm folgen, wohin es uns führt.

Und dann wird weiter von ihnen gesagt in Vers 5, wer liest das?

5 und in ihrem Mund ist kein Betrug gefunden worden; denn sie sind unsträflich vor dem Thron Gottes.

Ja, in ihrem Mund kein Betrug oder kein Falsch gefunden. An welche Stelle erinnert uns das? {Jesaja 53} Ja natürlich, Jesaja 53. Dort steht es ja genauso – aber vom Herrn Jesus. Das heißt: Sie gleichen dem Lamm Gottes, das in Jesaja 53 beschrieben wird. Das Lamm, das stumm ist vor seinen Scherern. Und das Lamm, das sich willig zur Schlachtbank führen lässt. Und es heißt von ihm: In seinem Mund wurde kein Falsch gefunden. Und sie gleichen dem Lamm so, dass es auch von ihnen gesagt wird. Das, was in Jesaja 53 vom Herrn Jesus gesagt wird, gilt auch für sie. Und das bedeutet, das sind Menschen, die sagen sich ganz klar: Lügen geht nicht für einen Gläubigen. Das muss man sich so vornehmen, sonst kommt man in Situationen und dann denkt man plötzlich: Oh, was sag ich jetzt? Und schon lügt man. Also es gibt Dinge, das muss man im Voraus mit sich ganz klar abmachen: Wenn ich in eine solche Situation komme, dann sage ich so und so, damit ich da nicht zu Fall komme. Aber sie haben sich ganz klar gesagt: Lügen ist ein No Go, also kommt nicht in Frage, geht nicht. Und so müssen wir das auch für andere Dinge im Leben sagen, wo die Bibel sagt, das ist Sünde, aber im Voraus, nicht dann, wenn wir in die schwierige Situation kommen, wir uns ganz klar sagen: Das und das, das ist ein No Go, das geht nicht. Und dann können wir auch bewahrt bleiben. Und so wird das auch sein für diese 144 000: Wir halten die Treue dem Herrn bis zum Schluss. Und so ist es doch schön, dass wir also von Menschen, die gar noch nicht Gläubige sind heute, bereits lernen, wie wir dem Herrn nachfolgen können. Aber dieser Überrest wird sich bekehren.

Von wo aus wird diese Erweckung gehen? {von Jerusalem} Von Jerusalem aus. Und zwar wo in Jerusalem, das wir auch noch gleich das Quartier kennen. {Berg Zion} Kannst du das vielleicht noch belegen mit einer Stelle ohne vorzulesen, aber einfach die Stelle. {Jesaja} Jesaja 37 – wer hat's schneller? Vers 32: Denn von Jerusalem wird ein Überrest ausgehen und ein Entronnenes vom Berge Zion. Da, wo die Klagemauer ist, von dort aus wird die Erweckung ausgehen.

Und das ist natürlich schon etwas Spezielles, wenn man mit diesen Leuten zu tun hat. Die gibt’s ja in dem Quartier erst seit dem 6-Tage-Krieg wieder. Nicht war, aber 1948/49 in dem Krieg, wo die Araber versuchten, Israel vollständig auszurotten, da sind ja alle aus Ostjerusalem vertrieben worden, die Juden, oder abgeschlachtet worden. Und dann im 6-Tage-Krieg, – 19 Jahre später – als die Araber zum zweiten Mal die Juden vernichten wollten, da hat die israelische Armee Ostjerusalem, den Tempelberg mit der Klagemauer erobert. Und ich war vor nicht langer Zeit mit meiner Frau auf Besuch bei einem Ehe­paar in der Altstadt von Jerusalem im jüdischen Quartier und die Frau hat uns erzählt, wie das damals war: Der 6-Tage-Krieg war grad eben vorbei und ihr Mann wurde von der Armee eingesetzt. Der war einer der Soldaten, die im zer­störten jüdischen Viertel wachen mussten. Das war vollkommen verwüstet. Die Jordanier haben ja in den Jahren vorher alles von den Juden kaputt gemacht und die haben Synagogen in Ställe umgewandelt oder in WCs. Und alles war verwüstet und der hat da gewacht. Und dann hat sie uns erzählt: Und dann hat die Regierung uns gesagt, gehen sie doch hier und wohnen sie da. Und sie waren die erste von etwa 5 Familien, die sich dann dort angesiedelt haben. Sie hat gesagt: Wir mussten so über die Steine gehen damals. Und jetzt ist ja das alles so schön aufgebaut worden, nicht wahr. Und die wohnen da.

Übrigens wir konnten ihnen auch ein Buch schenken 'Weltgeschichte im Visier des Propheten Daniel' und eben so können wir ihnen ein Zeugnis sein. Die sind noch nicht bekehrt. Aber ich frag mich: Wer gehört einmal zu denen, die von Berg Zion aus sich bekehren werden, zu diesem Überrest gehören werden. Ja, das sind eben solche, die jetzt noch nicht Gläubige sind. Aber stellen wir uns vor, heute wär die Entrückung und dann geht die Erweckung los. Und das geht von dort aus. Das ist schon bewegend. Und das sind Leute, eben diese Frau, ich sag jetzt den Namen nicht, das muss man anonym behalten, man sieht wirklich eine Liebe zur Bibel, aber sie kennen den Herrn Jesus noch nicht. Aber wir müssen wissen: Genauso wie heute ein Schleier über die Völker hier immer mehr kommt, weil das Evangelium abgelehnt wurde, wird bei den Juden dieser Schleier, der schon lange über ihnen war nach Römer 11, weggenommen werden und plötzlich sehen sie: Das ist ja klar, warum kamen wir nicht schon vorher auf die Idee? Ist ja alles so klar. Nicht wahr, in jeder Rabbiner-Bibel z.B. Jesaja 53 muss man nur die Spalte daneben anschauen, da ist der aramäische Targum und da steht: Siehe mein Knecht der Messias wird einsichtig handeln. Es steht ja in der eigenen rabbinischen Bibel: Das ist der Messias, der da für unsere Sünden stirbt. Aber da ist die Decke noch drauf.

Und wenn dann der Herr das wegnimmt, so wird dieser Überrest entstehen. Und die werden wirklich dem Herrn die Treue halten und dann nach dieser bitteren Zeit von 3½ Jahren singen die auf dem Tempelberg das neue Lied. Und da können wir auch davon lernen, dass wir, auch was an Bitterem wir im Leben erfahren haben, dass wir uns das Singen nicht nehmen lassen, sondern wie Epheser 5, 18 sagt: Werdet mit dem Geist erfüllt, zueinander redend in Psalmen und Lobliedern und geistlichen Liedern, singend und spielend (also singen und Instrumente spielen) dem Herrn in euren Herzen. 'In euren Herzen' heißt 'von Herzen'. Nicht einfach spielen, nicht einfach singen, sondern von Herzen, das ist es und das lernen wir auch von diesen 144 000.

 

 

{Bibelschüler … – teilweise unverständlich}

AT = Altes Testament

NT = Neues Testament

 

Ja, wir sollten aufhören, wir wollen noch zusammen beten.

 

Herr Jesus, wir danken dir für dieses wunderbare Beispiel der 144 000. Und wir denken an unsere Situation jetzt. Wenn wir das vergleichen, wo stehen wir heute? Und danke Herr Jesus, dass wir uns jederzeit neue entscheiden können als Gläubige, wirklich dir von jetzt an ganz treu nachzufolgen. Dass wir uns sagen, ich möchte nicht mehr für mich selber leben, sondern nur noch für dich. Herr Jesus, schenke du uns diese Gnade, dass wir von den 144 000 lernen, dass wir ganz entschieden uns auf den Weg machen dir nach, so dass von uns allen gesagt werden kann: Diese sind es, die dem Lamme folgen, wohin irgend es geht. Und Herr Jesus, erhalte uns auch diese innere Freudigkeit, dass wir singen können so, wie die 144 000, dieses Lied der Erlösung, wo wir befreit von aller Bitterkeit eben dich vor Augen haben, dich in unseren Herzen haben und dir und dem Vater die Ehre geben. Amen.